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Das energetische Einsparpotenzial von Heizungen in Deutschland wird nicht ausreichend genutzt. Die Gründe
sind
vielfältig, das Ergebnis immer dasselbe: Wertvolle Energie geht verloren. Doch Nutzer wünschen sich
Einsparungen
bei den Heizkosten und möchten zusätzlich die Umwelt schonen – daher sind sie meist offen für eine
entsprechende
Beratung und Anpassungen ihres Heizsystems. Eine Optimierung des Systems gelingt durch den hydraulischen
Abgleich. Durch eine bedarfsgerechte Regelung können zusätzlich die Kosten erheblich reduziert und der
Wohnkomfort erhöht werden.
Es gibt mehrere Wege, wie sowohl Installateure als auch Nutzer zur Einsparung beitragen können: Ein Installateur
kann das Heizsystem – beispielsweise durch einen hydraulischen Abgleich – optimieren und der Nutzer sorgt im
Anschluss für eine bedarfsgerechte Regelung der Heizung. In diesem Szenario übernehmen Installateure eine
Schlüsselrolle, da sie sowohl die Beratungsleistung erbringen als auch den Abgleich durchführen und die
Heizungsregelung installieren.
Das System optimieren – der Hydraulische Abgleich
Ein grundlegendes Problem von rund 82 Prozent der Heizungsanlagen in Deutschland ist, dass sie hydraulisch nicht
abgeglichen sind – das ergab eine Auswertung von co2online in rund 61.000 Gebäuden. Die Heizflächen werden also
durch unterschiedliche Druckverhältnisse in den Heizsträngen ungleich mit Wärme versorgt. Abhängig von der
Entfernung zur Heizungspumpe entsteht dadurch eine Über- oder Unterversorgung der Räume. Damit einher gehen
Schwankungen der Raumtemperatur und oftmals unangenehme Nebeneffekte wie rauschende Rohrleitungen durch stark
überhöhte Pumpenleistung. Das verschafft Abhilfe: Mit einem korrekt durchgeführten hydraulischen Abgleich,
erhalten
die Stränge und Heizflächen nur noch die tatsächlich benötigte Wassermenge und versorgen die Räume wieder
zuverlässig mit Wärme – und das spart bis zu 10 Prozent der Heizkosten!
Das Problem dabei: Die gesparten Heizkosten werden für den Kunden nicht direkt, sondern erst mit der folgenden
Abrechnung sichtbar – und der hydraulische Abgleich bedeutet auf der anderen Seite zunächst eine Investition.
Deshalb ist es besonders wichtig, dass Installateure ausführlich über Vorteile, Einsparung und
Fördermöglichkeiten
aufklären und den Kunden entsprechend beraten. Dabei sollte unter anderem die BAFA-Förderung erläutert werden,
die
seit August 2016 (und bis Ende 2020) auch den hydraulischen Abgleich mit Zuschüssen von bis zu 30 Prozent der
Nettoinvestition fördert. Durch die staatliche Förderung und Einsparungen bei den Heizkosten amortisiert sich
die
Investition des Kunden schnell wieder.
Hydraulischer Abgleich im Bestand leicht gemacht
Ist der Kunde überzeugt und gut beraten, muss der hydraulische Abgleich auch korrekt durchgeführt werden –
oftmals
eine Herausforderung für Installateure. Der Abgleich ist relativ unkompliziert, wenn alle Pläne und Daten zum
jeweiligen Heizsystem vorliegen. Aber gerade in Bestandsgebäuden, in denen der Abgleich besonders große
Einsparungen
ermöglicht, fehlen diese häufig.
Doch auch hier gelingt der hydraulische Abgleich: Zunächst muss unbedingt die Heizlast ermittelt werden, sollte
diese nicht bekannt sein. Dabei ist beispielsweise die Honeywell Home Heizlastberechnungs-App von Resideo
behilflich, die ohne zusätzliche Unterlagen eine Ermittlung der Raumheizlast entsprechend den Normvorschriften
ermöglicht. Mit den Rahmendaten des Projekts, wie Adresse, Baujahr, Systemspreizung, Sanierungsmaßnahmen und
ausgemessene Flächen, kann die App die Raumheizlast der einzelnen Räume berechnen und alle Daten anschließend im
Excel-Format per E-Mail versenden.
Geht es dann an die Installation und die Einstellung der Armaturen sind Produkte besonders praktisch, die nur
einmal
korrekt eingestellt werden müssen und dann automatisch arbeiten. Wichtig dabei ist immer: Bei kleineren Anlagen
reicht ein entsprechendes Ventil direkt am Heizkörper aus, während bei verzweigten, größeren Anlagen
möglicherweise
zusätzliche Einstellungen an Strangarmaturen in den Steigesträngen notwendig sind.
Die Lösung für kleinere Bestandsanlagen
Fehlende Planungsdaten eines Gebäudes sind inzwischen kein Hindernis mehr für Installateure: Ist die Heizlast
erst
einmal ermittelt, spielen die unbekannten Daten zu Rohrnetz oder Einregulierungsvorgängen nahezu keine Rolle.
Denn:
Die Durchflussmenge wird über ein druckunabhängiges Thermostatventil wie das Kombi-TRV von Resideo direkt am
Verbraucher eingestellt. Darin eingebaute Differenzdruckregler sorgen dafür, dass der maximale Durchfluss
unabhängig
von wechselnden Differenzdrücken konstant gehalten wird. Vorhandene Ventile können problemlos ausgetauscht
werden,
wenn das neue Ventil über einen Standardanschluss verfügt. Zusätzliche Ventile an den Heizsträngen sind bei
kleineren Anlagen nicht nötig.
Die Lösung für weitverzweigte Anlagen
Bei größeren und weitverzweigten Anlagen aber stößt ein allein über die Heizkörperventile durchgeführter
hydraulischer Abgleich schnell an seine Grenzen. Bei Druckverlusten an den Ventilen von über 600 mbar wird
daher,
ergänzend zu vorgenannten Thermostatventilen mit Differenzdruckreglern, der Einsatz von dynamischen
Strangregulierventilen empfohlen. Wichtig für die Auswahl des richtigen Ventils ist zunächst die Betrachtung des
Volumenstroms: Ist er konstant – was eher selten vorkommt? Oder ist er variabel – was heute quasi die Regel ist?
Bei
variablem Volumenstrom eignen sich insbesondere automatische Differenzdruckregler, die den Differenzdruck bei
wechselnden Durchflussbedingungen konstant auf eingestelltem Wert halten. Resideo bietet für diesen
Einsatzbereich
das Kombi-Auto. Es verfügt über ein Handrad mit stufenlosem Voreinstellbereich von 50 bis 350 sowie 300 bis 600
mbar.
Die Regelung des Systems optimieren – Smarte Heizungsregelung
Nicht nur das Heizsystem an sich, sondern auch seine intelligente Regelung birgt Einsparpotenzial: Mit
intelligenten
Einzelraumregelsystemen lässt sich der Energieverbrauch zum Beispiel um bis zu 30 Prozent reduzieren. Neben den
Einsparungen punktet eine smarte Regelung auch mit hohem Komfort: Sie ermöglicht einen warmen Empfang zum
Feierabend, obwohl tagsüber nicht durchgehend geheizt wurde. Denn das System berücksichtigt sowohl aktuelle
Raumtemperaturen als auch den individuellen Tagesablauf der Nutzer für die Steuerung der Heizung.
Wie funktioniert eine Einzelraumregelung?
Zu einer smarten Einzelraumregelung gehören standardmäßig verschiedene Elemente: Im Raum angebrachte
Temperaturfühler kommunizieren die aktuelle Raumtemperatur an ein Bediengerät, welches diese mit den
programmierten
Zeit- und Temperatureinstellungen abgleicht. Im Anschluss werden die entsprechenden Befehle drahtlos an die
Thermostatköpfe an den Heizkörpern zur Umsetzung vor Ort weitergegeben.
Hinter Vorbehalten gegenüber einer solchen smarten Heizungsregelung steckt häufig die Unsicherheit, ob sich die
Technik einfach bedienen lässt. Hier gilt es, den Kunden sowohl vom Nutzen zu überzeugen, als auch, ihm die
Technologie näher zu bringen. Vor allem bei den Voreinstellungen ist die Beratung und Unterstützung durch den
Installateur wichtig.
Wird die Einzelraumregelung im großen Stil eingesetzt und programmiert, lohnt sich die Investition erst recht –
denn
bei der klassischen Heizungsregelung sind die unterschiedlichen Nutzungszeiten von Restaurants, Hotels oder
Büroräumen häufig nicht berücksichtigt.
Installation und Einstellungen
Soll eine Einzelraumregelung installiert werden, muss der Installateur zunächst die Thermostatköpfe an den
Heizkörpern gegen moderne elektronische Thermostatregler auf Funkbasis tauschen. Die Thermostatköpfe sind in der
Regel, ggf. unter Nutzung entsprechender Adapter, schnell auf die vorhandenen Thermostatventile montiert. Wenn
die
einzelnen Komponenten per Funk miteinander kommunizieren, ist keine aufwendige Verkabelung notwendig – die
Installation lässt sich also sehr zügig durchführen und bei einem Wohnungswechsel einfach mit umziehen.
Wichtig für die optimale Energieeinsparung ist die Unterstützung durch den Fachmann, wenn die ersten
Voreinstellungen gemacht werden – und dafür sollte ausreichend Zeit eingeplant werden. Im Gespräch lassen sich
die
alltäglichen Nutzungszeiten abfragen und einstellen: Ist tagsüber jemand daheim? Wann verlässt die letzte Person
am
Morgen das Haus und ab wann soll es abends wieder warm sein? Welche Räume sollen wann geheizt werden? Auch eine
Einweisung in die Bedienung des Geräts und die wichtigsten Funktionen für den Nutzer sind wichtig.
Resideo hat hierfür die intelligente Einzelraumregelung evohome im Portfolio. Das System ist variabel
einsetzbar: Ob
in großen Veranstaltungsräumen, Bürogebäuden oder Einfamilienhäusern, mit evohome lassen sich sowohl klassische
Heizkörper, als auch Flächenheizungen regeln. Die Einzelraumregelung ist besonders leicht nachzurüsten und
erfüllt
außerdem die Aus- und Nachrüstpflicht der EnEV für bestehende Fußbodenheizungen in Gebäuden, die vor dem 01.
Februar
2002 errichtet wurden.
Durch ein Bediengerät mit übersichtlichem, farbigem Touchscreen lässt sich evohome intuitiv und einfach
bedienen.
Das Bediengerät wird bequem per Funk mit den Raumtemperaturfühlern verbunden und sendet die nötigen Signale an
die
Thermostatköpfe wie den HR92 weiter. Besonders praktisch: Bis zu zwölf Räume lassen sich getrennt voneinander
einstellen und können unterschiedlich beheizt werden. So ist es im Wohnzimmer gemütlich warm, im Flur wird
unnötiges
Heizen vermieden und im Schlafzimmer herrschen ideale Temperaturen für einen guten Schlaf.
Das Resideo-System evohome macht Energie sparen durch praktische Funktionen besonders einfach:
- Über die Funktionen „Optimum Start“ mit Aufheizautomatik und „Optimum Stop“ mit früherer Abschaltung und
Nutzung
der Restwärme wird unnötiges Heizen der Räume vermieden.
- Es lassen sich Grundeinstellungen für ein Abwesenheits-Szenario einstellen – ein Knopfdruck, und die Heizung
ist
im Urlaubsmodus.
- Wer übers Wochenende oder für kürzere Zeit nicht daheim ist, kann die ECO-Funktion nutzen: Für eine Dauer
von 1
bis 24 Stunden werden die Räume um 3°C abgesenkt.
- evohome lässt sich auch via App über das Smartphone steuern – so kann die Heizung auch aus der Ferne an
spontane
Änderungen im Tagesablauf angepasst werden.
In Kürze
Ganz klar ist: Vor allem bei Bestandsgebäuden wird in Deutschland momentan noch viel Einsparpotenzial
verschenkt.
Mit dem hydraulischen Abgleich und der smarten Einzelraumregelung bieten sich für Installateur und Nutzer zwei
Möglichkeiten, die sowohl das Heizsystem an sich als auch seine Steuerung optimieren. Beide lassen sich ideal im
Zuge einer Nachrüstung einsetzen, ohne dass sofort das ganze System ersetzt werden muss. Eine Schlüsselrolle
nimmt
hierbei der Installateur ein: Er muss den Kunden entsprechend beraten hinsichtlich der Einsparpotenziale und
möglicher Förderungen – sodass die Investition sich auch für den Kunden durch Komfortgewinn und
Energieeinsparung
auszahlt.
Autor:
Jürgen Lutz ist Leiter des Seminar- und Schulungswesens Heiztechnik bei Resideo, dem Hersteller von Honeywell
Home Produkten.
Kontakt:
Resideo
Hardhofweg 40
74821 Mosbach
Tel.: 06261 / 81-0, Fax: -309
mail: info.de@resideo.com
Ansel & Möllers GmbH
Jennifer Haubold, Katharina Pfau
König-Karl-Straße 10
70372 Stuttgart
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